Wie kommunzieren wir Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist die neuen Normalität im Tourismus – und genau das sollte sich in der Kommunikation widerspiegeln. Gäste wollen sich nicht belehrt fühlen, sondern intuitiv nachhaltige Entscheidungen treffen. Die Herausforderung: Nicht alle sind gleichermaßen sensibilisiert. Manche suchen gezielt nach nachhaltigen Angeboten, andere achten kaum darauf. Eine kluge Kommunikationsstrategie erreicht beide Gruppen – mit klaren Vorteilen, subtilen Anreizen und überzeugenden Geschichten.
Digitale Kanäle bieten enorme Chancen. Nudging, Behaviour Patterns, Open Data und KI helfen, Nachhaltigkeit greifbar zu machen. Statt trockener Fakten braucht es klare Erzählmuster, transparente Infos und interaktive Formate. So wird Nachhaltigkeit nicht zum erhobenen Zeigefinger, sondern zur selbstverständlichen Entscheidung.
Das neue Normal
Nachhaltigkeit als Standard setzen
Wer nachhaltiges Verhalten als selbstverständlich darstellt, schafft Orientierung. Nachhaltigkeit muss nicht als Option präsentiert werden, sondern als Default. Beispiel: Die CO₂-sparende Anreise ist in der Buchung vorausgewählt. Die Restaurantkarte hebt regionale, saisonale Gerichte hervor. Beim Hotel-Check-in gibt es direkt den Hinweis auf Mehrwegbecher statt Pappbecher. Gäste treffen die richtige Wahl – ohne lange nachzudenken.
Zertifikate
Transparenz statt Buzzwords
Viele Gäste wollen nachhaltig reisen, scheitern aber an Siegeln, Zertifikaten und Fachbegriffen. Was bedeutet „klimapositiv“? Ist „regional“ auch wirklich nachhaltig? Anstatt mit Logos und Labels zu überfrachten, hilft eine klare, ehrliche Erklärung: Was bedeutet das Zertifikat? Warum wurde es vergeben? Wie wirkt sich das konkret auf den Aufenthalt aus? Eine bewährte Storytelling-Methode: Zahlen in Erlebnisse übersetzen.
Interaktionen
Nachhaltigkeit digital erlebbar machen
Interaktive Tools helfen, Nachhaltigkeit greifbar zu machen. Interaktive Karten mit nachhaltigen Hotspots oder eine App, die Alternativen zu klassischen Touristenrouten vorschlägt – Gäste erleben Nachhaltigkeit aktiv. Auch Open Data spielt eine Rolle: Echtzeitdaten zu Luftqualität, Wasserverbrauch oder regionalem Wetter stärken das Bewusstsein für Umweltfaktoren.
Greenwashing
Narrative statt Greenwashing
Ein Schild mit „Wir sind klimaneutral“ reicht nicht. Gäste spüren, wenn Kommunikation unauthentisch ist. Viel wirkungsvoller ist es, Nachhaltigkeit als Teil der DNA einer Destination zu erzählen. Statt nur Fakten zu präsentieren, geht es um Geschichten, die die Werte greifbar machen. Wer sind die Menschen hinter nachhaltigen Projekten? Wie verändert sich eine Region durch nachhaltige Konzepte? Gäste verbinden sich emotional mit Orten – und starke Geschichten bleiben.
Künstliche Intellihgenz
KI für gezielte Nachhaltigkeitskommunikation nutzen
Nicht jeder Gast braucht dieselben Informationen. KI hilft, Nachhaltigkeit genau dann und dort sichtbar zu machen, wo sie relevant ist. Gäste erhalten personalisierte Empfehlungen für nachhaltige Erlebnisse, die zu ihren Interessen passen – sei es eine klimafreundliche Stadtführung, ein regionales Restaurant oder eine umweltbewusste Unterkunft. Automatisierte E-Mails und Chatbots begleiten die Reise. Dynamische Webseiten passen Inhalte in Echtzeit an – je nach Standort, Buchungsverhalten oder Wetterlage. So wird Nachhaltigkeit nicht nur informativ, sondern auch interaktiv und individuell erlebbar.
Mache Nachhaltigkeit zu einem intuitiven Erlebnis. Kommuniziere ehrlich, interaktiv und in den richtigen Kanälen.